Haus Sonnengarten

Haus Sonnengarten
Das Stickereigeschäftshaus Sonnengarten offenbart seine architektonische Qualität erst auf den zweiten Blick. Die imposante Schaufassade an der Ostseite des Gebäudes ist wegen der Enge der Gasse nur schlecht einsehbar.
Geschichte: Als Architekten wirkten Heinrich und Daniel Oertly sowie Otto Konrad im Auftrag der Firma «R. Zürcher-Bercht», Baujahr war 1907. Architektur: Das Haus Sonnengarten spiegelt die Auseinandersetzung zwischen Historismus, Jugendstil und frühen Impulsen der Moderne wider, die typisch für die hochstehende St.Galler Geschäftshausarchitektur ihrer Zeit war. Das Gebäude ist ein Pfeilerbau mit sechs Achsen. Es umfasst vier Hauptgeschosse welche über einer anderthalbgeschossigen Parterrezone liegen. Ein Walmdach mit Geschosseinbau schliesst das Gebäude nach oben hin. Besonders interessant ist die Gestaltung der Ostfassade: Bis zum dritten Obergeschoss sind die Fensterachsen nach aussen gebrochen und bilden erkerartige Ausbuchtungen. Daneben, in der vierten Achse über einem Rundbogenportal, belebt ein Erker die Fassade. Die grossen Halbbogenfenster im dritten Obergeschoss fassen die darunterliegenden Fenster zu Arkaden zusammen. Darüber bilden Drillingsfenster mit Halbbogen einen Abschluss. Auch die differenzierte Sprossierung der grossen Glasflächen und die Jugendstillineaturen auf den Gläsern tragen zum durchkomponierten Erscheinungsbild bei. Architekturgeschichtlich steht der Sonnengarten in enger Beziehung zu anderen prominenten Bauten im Textilquartier und bildet gleichermassen eine Synthese aus der neubarocken Verspieltheit des Oceanic (1906) und der nüchternen Pfeilerarchitektur des Pacific (1907). Heutige Nutzung: Im Haus Sonnengarten logieren heute unter anderem ein Softwareunternehmen und eine Kommunikationsfirma.

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Sonnengartenstrasse 6
9000 St. Gallen
Schweiz

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